Die aktuellen Planungen verzichten auf die große Umgehungsstraße mit großen Auf- und Abfahrspuren, die enorme Flächen verbraucht und hochwertigen Naturraum durchschnitten hätte – das ist schon einmal gut. Im Rahmen des formal noch laufenden Planfeststellungsverfahrens will das Bauamt nun eine Zwischenlösung verfolgen. Wie Herr Eichler und Herr Biedermann als Vertreter des Bauamtes darstellten, wurde die Kreuzung zweifelsfrei als Unfallschwerpunkt identifiziert, so dass das Bauamt auch ohne höhenfreien Ausbau tätig werden muss, um die Sicherheit zu erhöhen. Kurzfristig soll dazu in den kommen-den zwei Jahren die Fahrbahndecke erneuert und in diesem Zug Linksabbiegerspuren auf der B8 sowie eine Ampelanlage installiert werden. Die Ampel soll dabei grundsätzlich grün auf der B8 zeigen; nur wenn tatsächlich Autos aus Bräuersdorf oder aus Richtung Dürrnbuch kreuzen oder Auffahren möchten, wird sie durch Induktionsspulen geschalten. Der Verkehr auf der B8 soll also fast ungehindert fließen können, die Kreuzung aber deutlich sicherer werden. Das scheint kurzfristig eine sinnvolle Maßnahme zu sein. Wie möglicherweise doch noch eine höhenfreie Auf- und Abfahrt und ein 2+1-streifiger Ausbau hergestellt werden könnte, soll dann erst in den Folgejahren erarbeitet werden.
Besonders wichtig war mir aber wieder der Lärmschutz für die geplagten Anwohnerinnen und Anwohner an der viel befahrenen Straße. Dass bei der Deckenerneuerung geräuschmindernder Asphalt aufgebracht werden soll, ist zumindest ein erster Schritt in die richtige Richtung. Und auch die Geräuschentwicklung auf neuem Asphalt ist stets geringer als auf älterem. Trotzdem brauchen wir an dieser Stelle auch umfangreichere Lärmschutzmaßnahmen. Diese können laut dem staatlichem Bauamt aber nicht im Zuge einer Deckenerneue-rung, sondern nur bei größeren Umbaumaßnahmen wie eben der Herstellung einer höhenfreien Kreuzung finanziert werden.
„Die Anwohnerinnen und Anwohner in Bräuersdorf warten inzwischen seit Jahrzehnten auf Lärmschutz. Hier müssen wir flexibler werden und auch mehr Möglichkeiten für den Bestand schaffen“, formulierte mein Kollege Jan Plobner zutreffend die politische Konsequenz. Er will nun noch einmal in Berlin prüfen, ob es nicht ein Sonderprogramm für solche Fälle wie in Bräuersdorf gibt oder geben könnte. „Wer einmal eine halbe Stunde hier an der B8 gestanden hat, kann sich vorstellen, was die Anwohnerinnen und Anwohner erdulden müssen.“