Den Waldschutz nicht in Frage stellen!

Unsere Wälder sind wertvolle Naturräume. Bisher war ihre Bedeutung im Angesicht von Klimawandel und Artensterben unter den großen Parteien unumstritten. Dass CSU und FW nun laut der Presseberichterstattung im Wahlkampf diesen Konsens in einer an Polemik nicht zu übertreffenden Art und Weise aufkündigen, ist traurig und angesichts ihrer Regierungsverantwortung verheerend für den Naturschutz in Bayern. Die Aussagen „Irgendwann reicht's dann auch mal“ und „Damit muss jetzt Schluss sein“ in Bezug auf die Schaffung von Naturwäldern, mit denen ein Landtagsabgeordneter, der hinter einem entsprechenden Antrag im Landtag steht, in den NN zitiert wird, haben mich sehr alarmiert.

Unsere Waldbesitzer, die Forstbetriebe und die Staatsforsten nehmen ihre Verantwortung für die Erhaltung des Naturraums Wald mit viel Leidenschaft und Herzblut wahr. Das kann aber die wichtige biologische Funktion von unbewirtschafteten Naturwäldern nicht ersetzen. In der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt haben wir auf Bundesebene das ‚Waldziel‘ verankert, dass sich 5 % der Waldfläche Deutschlands bzw. 10 % der Wälder der öffentlichen Hand sich natürlich entwickeln sollen – genau wie im Bayerischen Waldgesetz.

Dieses Ziel ist noch lange nicht erreicht. Die Forderung, die Schutzziele für die Wälder abzuschwächen, ist für uns deshalb inakzeptabel – wir lehnen alle Diskussionen in dieser Richtung als lobbygetrieben ab. Für uns ist der Wald grüne Lunge, Rückzugsort für die Artenvielfalt, Wohlfühloase und Krafttankstelle vor der Haustür. Er ist auch Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor, aber eben nicht ausschließlich. Statt den Waldschutz für den Wahlkampf in Frage zu stellen, sollten sich CSU und FW klar zum Schutzziel bekennen und erklären, wie wir es in Bayern möglichst schnell erreichen können. Ein wichtiger Schritt dafür wäre, endlich die von der SPD schon lange geforderte Machbarkeitsstudie für einen Nationalpark im Steigerwald durchzuführen, denn  Großschutzgebiete haben nachweislich die beste Schutzwirkung. Bäume umarmen reicht nicht, um unsere Wälder zu schützen.